Golferarm

Ursachen und Therapie von Schmerzen am Ellenbogen


Synonyme: Golferellenbogen, Epicondylitis humeri ulnaris, Tennisarm, Epicondylitis humeri radialis

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Porträt von Dr. med. Stefan Gouder

Dr. med. Stefan Gouder


FACHARZT FÜR ORTHOPÄDIE, UNFALLCHIRURGIE UND NOTFALLMEDIZIN

Porträt von Philipp Wolf

Philipp Wolf


Facharzt für Orthopädie, Chirotherapie und Sportmedizin

Was versteht man unter einem Golferarm?


Die medizinische Bezeichnung für den Golferarm lautet ‚Epicondylitis humeri ulnaris’. Sie bezieht sich auf eine bestimmte Region am Ellenbogen, an der sich die Ansätze von Muskeln und Sehnen befinden. Deshalb wird synonym zu ‚Golferarm’ auch vom ‚Golferellbogen’ gesprochen. Diese Muskeln und Sehnen am Ellenbogen sind für die komplexen Bewegungsabläufe von Handgelenk, Hand und Fingern verantwortlich, etwa wenn wir eine Tasse greifen, jemandem zur Begrüßung die Hand geben, eine Computermaus bedienen oder Hausarbeiten bzw. Heimwerkeraufgaben erledigen.

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Wie kann ein Golferarm entstehen?


Der Ellenbogen des Menschen ist ein komplexes Gelenk und besteht aus vielen kleinen Muskelgruppen und Sehnen, die miteinander verbunden sind. Das Zusammenspiel zwischen Beuge- und Streckmuskulatur funktioniert perfekt, solange nicht eine der beiden akut oder ständig überbeansprucht bzw. fehlbelastet wird. Eine rasche Dreh- oder Wechselbewegung bei einer körperlichen Aktivität kann dazu führen, dass die Sehnen gereizt werden, sogar einreißen können und sich entzünden. Mit der Zeit beginnt das umliegende Gewebe, sich bei fortwährender einseitiger oder übermäßiger Belastung zu verändern. Das kann so weit gehen, dass das Gewebe in der Ellenbogenregion aufquillt und dort anschließend mehr Zellen gebildet werden. Später werden an dieser Stelle Stoffe angereichert, die Schmerzen auslösen und die Sehnenabschnitte können sich dann zurückbilden. Geschieht dies im Bereich des Radius, dann handelt es sich um besagten Tennisarm, betrifft es eher die Region an der Elle, dann wird vom Golferarm gesprochen.

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Welche Symptome äußern sich beim Golferarm?


Patienten mit Verdacht auf Golferarm klagen häufig über:

  • Starke Schmerzen am inneren Ellenbogen, die bis in Hand, Finger, Unter- und Oberarm ausstrahlen können
  • Meist stechende Schmerzen im Unterarm, insbesondere bei Drehbewegungen des Unterarms
  • Schmerzen im Unterarm bei Bewegungen des Handgelenks, der Hand sowie der Finger in Richtung des Handrückens
  • Bewegungseinschränkungen aufgrund der Schmerzen
  • Kraftverlust und Verminderung der Greiffähigkeit in Fingern und Händen
  • Druckschmerz bei Berührung am Knochenvorsprung des Ellenbogens 
  • Schmerzen am Ellenbogen im Ruhezustand und Schmerzen im Bereich der Nackenmuskulatur

Symptome eines Golferarms

Wie wird ein Golferarm diagnostiziert?


Im Orthozentrum Bergstraße arbeiten wir nach einem bestimmten Konzept zur Behandlung des Golferarms. Zunächst wird der Patient zu seiner persönlichen Krankheitsgeschichte befragt. Die sogenannte Anamnese gibt Aufschluss darüber, ob der Patient eine gewisse Veranlagung für einen Golferarm hat.

Um den genauen Entzündungsbereich am Ellenbogen ausmachen zu können, prüfen wir durch Druck am Knochenvorsprung und verschiedene Bewegungs- bzw. Widerstandstests, ob und wie der Patient aufgrund der Schmerzen darauf reagiert.

Anschließend wird der Orthopäde weitere Untersuchungen mit dem Patienten durchführen, um sicherzugehen, dass es sich nicht um eine andere Erkrankung, wie etwa Tennisarm , Zervikalsyndrom, Arthrose oder eine Nervenentzündung, handelt. Dazu zählen Untersuchungen der Halswirbelsäule und der Muskulatur.

Mit bildgebenden Verfahren, wie Röntgen , Ultraschall und Magnetresonanztomografie (MRT) , kann die Entzündung genau lokalisiert und der Verdacht auf einen Tennisarm bestätigt oder ausgeschlossen werden.


Ergänzt wird die klinische Untersuchung durch 2 typische Provokationstests, die beim Golferarm positiv sind:


Golferellenbogen (Golferarm)-Zeichen


Bei diesem typischen Zeichen umfasst der Untersucher die gestreckte Hand des Patienten bei gleichzeitig 90° gebeugtem Ellenbogen. Mit der anderen Hand übt er einen Widerstand am Oberarm aus. Der Patient wird dann aufgefordert den Arm gegen den Widerstand des Untersuchers zu strecken.Im positiven Fall treten Schmerzen an der Innenseite des Ellenbogens auf.

Umgekehrter Conzen-Test


Bei diesem Test ist die Aussgangslage dieselbe wie beim Golferellenbogen-Zeichen.Jetzt wird der Patient aufgefordert die geschlossene Faust gegen den Widerstand des Untersuchers im Handgelenk zur Arminnenseite zu beugen. Im positiven Falle treten hier ebenfalls Schmerzen an der Innenseite des Ellenbogens auf.

Technische Untersuchung des Golferarms


1. Ultraschall


Mittels Ultraschalluntersuchung können Entzündungen in Form von Schwellungen der Sehnenansätze erkannt werden.


2. Röntgen


Um knöcherne Ursachen wie alte Frakturfolgen oder degenerative (arthrotische) Veränderungen im Ellenbogengelenk auszuschliessen, sollte vor Therapiebeginn eine Röntgenaufnahme des Ellenbogengelenkes in 2 Ebenen durchgeführt werden.


3. Magnetresonaztomograhie (MRT)


Da der Golferarm genauso wie der Tennisram der konservativen Therapie sehr gut zugänglich ist, ist die Durchführung eines MRT nur notwendig, wenn ein OP-Wunsch beim Patienten besteht oder die konservative Therapie nicht anschlagen sollte.Da bei einem großen Teil der Patienten die Beschwerden aus der Halswirbelsäule bzw dem muskulären Bereich der Schulterarm-Muskulatur kommen, gehört die Untersuchung der Halswirbelsäule immer mit zur Standarduntersuchung des Golferarmes.


4. EMG


Zur Differenzierung ob die Beschwerden aus dem Halswirbelsäulenbereich oder aus dem Arm selbst kommen liefert die Untersuchung mittels Elektromyographie (EMG) sehr gute Ergebnisse. Bei diesem Verfahren werden die Muskelaktivitäten an typischen Muskelstellen gemessen. Diese Untersuchung kann auch in Bewegung durchgeführt werden und so typische Bewegungsmuster des Alltages imitiert werden. So bekommt der Arzt Hinweise über die eigentliche Ursache der Beschwerden. Es kann also differenziert werden ob die Beschwerden eher im Armbereich oder Schulter-Nackenbereich liegen. Mit diesen Untersuchungsergebnissen kann die Therapie dann zielgerichtet eingeleitet werden.

Wie lässt sich ein Golferarm behandeln?


Die Therapie erfolgt aufgrund seiner guten Prognose in der Regel konservativ. Nur beim Versagen dieser Therapiemaßnahmen ist eine Operation angezeigt.

Es gibt eine Reihe von Therapiemaßnahmen die im Folgenden vorgestellt werden:


Konservative Therapie eines Golferarms



  • Eigenübungen

    Bei leichten Beschwerden, vor allem wenn die Beschwerden noch nicht sehr lange bestehen kann der Patient versuchen sich mit Eigenübungen selbst zu therapieren. Dabei wird der Ellenbogen nach unten komplett ausgestreckt. Dann wird die Hand mit der anderen Hand vorsichtig nach oben gedrückt, so dass die Finger nach innen zeigen. Diese Spannung wird 15 Sekunden gehalten und danach kurz pausiert. Diese Übung wird mehrfach am Tag wiederholt.

  • Hilfsmittel

    Werden die Beschwerden durch diese Übungen nicht besser, kann der Arzt zur Entlastung eine Bandage oder eine spezielle Epicondylitisspange verordnen. Diese greift am muskulären Ansatz an und sollte vor allem während der Belastung getragen werden.

  • Triggerpunktakupunktur

    Der nächste Schritt eines sinnvollen Therapiekonzeptes ist es, die muskuläre Spannung im Unterarm, aber auch im Bereich der Schulter-Nackenmuskulatur zu reduzieren. Hier schafft die Triggerakupunktur beim Golferarm sehr rasch Linderung. Die Triggerakupunktur ist eine Sonderform der Akupunktur. Da beim Golferarm bestimmte Muskelpunkte übererregt sind und somit das Schmerzmuster unterhalten ,sticht der Arzt mit der Akupunkturnadel in diese Punkte (Triggerpunkte), die vorher ertastet werden. Der entsprechende Punkt wird mit der Nadel solange gereizt bis die Muskelspannung spürbar nachlässt. Der Arzt erkennt dass durch ein kurzes Zucken der Muskulatur. Damit die Wirkung verstärkt wird, bleiben die Nadeln ca. 20 Minuten liegen.
    Nebenwirkungen gibt es nur wenige. Hier ist in erster Linie der Muskelkater zu nennen. Meist reichen schon 3-6 Therapiesitzungen um eine deutliche Beschwerdereduzierung oder Schmerzfreiheit zu erreichen.
    Die Triggerakupunktur wird von den Privatkassen vollständig übernommen, von den gesetzlichen Kassen in der Regel nicht.

  • Physiotherapie

    In hartnäckigen Fällen ist es manchmal sinnvoll, die Therapie mittels Physiotherapie zu unterstützen. Da aber die Massagetechniken am Muskelansatz oft sehr unangenehm sind, sollte zunächst eine Schmerzreduktion erreicht werden. Zur Stabilisierung der Haltung, vor allem der Schulter-Nackenpartie, ist die Begleitung mittels Physiotherapie allerdings sinnvoll.

 
 
  • Stoßwellentherapie

    Wenn die bisher aufgezählten Therapiemaßnahmen bei der Behandlung des Golferarmes versagen, kommt die Stosswellentherapie zum Einsatz. Mittlerweile wurde diese Therapieform in die orthopädischen Leitlinien dieses Krankheitsbildes aufgenommen.
    Die Wirkung wird dadurch erklärt, dass die Stosswellenbehandlung kleine Mikroverletzungen in der entzündeten Sehne setzt. Dadurch werden die Durchblutung des betroffenen Gewebes angeregt und schließlich Reparaturmechanismen im geschädigten Gewebe in Gang gesetzt. Die Erfolgsquote dieser Therapie liegt in der Regel bei 80% Prozent. Diese ist aber abhängig davon, wie lange die Beschwerden schon bestehen und wie groß der Schädigungsgrad der Sehne ist.
    Es sind durchschnittlich 3-6 Sitzungen bei der Behandlung des Golferarmes notwendig, die 1x wöchentlich durchgeführt werden.
    Die Erfolgsquote kann durch die Kombination der oben genannten Therapieformen deutlich gesteigert werden.
    Die Stosswellentherapie beim Golferarm wird von den Privatkassen in der Regel übernommen, von den gesetzlichen Kassen nur in Einzelfällen.

  • Schmerzmittel

    Bei sehr ausgeprägten Schmerzen kann es notwendig sein, die Therapie mit Schmerzmedikamenten zu unterstützen. Diese können in Tablettenform oder als Injektion an den Muskelansatz eingesetzt werden.

  • Haltungsanalyse

    Da jedes Krankheitsbild ursächlich und nicht symptombezogen behandelt werden sollte, gehört zu einem guten Therapiekonzept die Analyse der Körperhaltung und der Muskelaktivität. Diese kann mit Hilfe einer Elektomyographie (EMG) bestimmt werden. Da die Ursache des Golferarmes meist eine Überlastung ist und bei etwa 60% der Patienten die Beschwerden aus der Schulter-Nackenmuskulatur kommen, können mittels der Haltungsanalyse wertvolle Informationen gewonnen werden. Durch die Behebung der meist vorliegenden muskulären Dysbalancen und Defizite kann der Behandlungserfolg meist stabil gehalten werden.

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Operative Therapie eines Golferarms


Sollten die konservativen Therapiemaßnahmen nicht den gewünschten Erfolg bringen, ist es in einigen Fällen notwendig, das Problem operativ anzugehen. Eine Operation sollte aber erst nach erfolgter konservativer Therapie in Erwägung gezogen werden.

Der operative Eingriff wird in der Regel ambulant durchgeführt. 

Operation nach Hohmann


Bei dieser Operation des Golferarmes wird über dem betroffenen Sehnenbereich ein Schnitt durchgeführt und die betroffene Sehne abgetrennt und etwaige Verkalkungen entfernt. Dadurch wird das betroffene Gewebe nicht weiter gereizt.

Operation nach Wilhelm


Hier werden kleine Nervenendigungen im Ellenbogen verödet, sodass keine Schmerzübertragung mehr stattfindet.

Prognose: Wie gut sind die Heilungschancen bei einem Golferarm?


Die Prognose des Golferarmes ist gut, da dieses Krankheitsbild sehr gut auf die konservative Therapie reagiert. Ein operativer Eingriff ist nur in seltenen Fällen notwendig.


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